ÜBERSETZUNG: Gesellschaft Weiße Schäferhunde Schweiz, Uwe H. Fischer und Dr. J.-M. Paschoud
URSPRUNGSLAND: Schweiz
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINALSTANDARDES: 26.11.2002
VERWENDUNG:
Familien- und Begleithund mit ausgesprochener Kinderliebe, aufmerksamer Wächter, freudiger und gelehriger Arbeitshund
KLASSIFIKATION F.C.I.:
Gruppe 1
Hütehunde und Treibhunde, ausgenommen Schweizer Sennenhunde
Sektion 1
Ohne Arbeitsprüfung
Schäferhunde
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
- Kräftiger, gut bemuskelter, mittelgroßer, stehohriger, stockhaariger oder langstockhaariger weißer Schäferhund von gestrecktem Format, mittelschwerem Knochenbau und eleganten, harmonischen Körperumrissen.
WICHTIGE PROPORTIONEN:
- Mäßig langes Rechteckformat. Verhältnis Rumpflänge (von der Bugspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen) zu Widerristhöhe - 12 : l0 .
- Die Distanz vom Stop bis zum Nasenschwamm ist geringfügig größer als die vom Stop bis zum Hinterhaupthöcker.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
- Temperamentvoll, nicht nervös, aufmerksam und wachsam; gegenüber Fremden gelegentlich etwas zurückhaltend, niemals ängstlich oder aggressiv.
KOPF:
- Kräftig, trocken und fein modelliert, zum Körper passend. Von oben und von der Seite gesehen keilförmig.
- Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang sind parallel.
OBERKOPF:
- Schädel: Nur wenig gewölbt, angedeutete Mittelfurche.
- Stop: Geringfügig ausgeprägt, aber deutlich erkennbar.
GESICHTSSCHÄDEL:
- Nasenschamm: Mittelgroß; schwarzes Pigment erwünscht, Wechselnase und aufgehellter Nasenschwamm zulässig.
- Fang: Kräftig und im Verhältnis zum Schädel mäßig lang; Nasenrücken und untere Fanglinie gerade, zur Nase hin leicht zusammenlaufend.
- Lippen: Trocken, gut anliegend, möglichst vollständig schwarz.
- Kiefer/Zähne: Kräftiges und vollständiges Scherengebiss, wobei die Zähne senkrecht im Kiefer stehen sollen.
- Augen: Mittelgroß, mandelförmig, leicht schräg eingesetzt; Farbe braun bis dunkelbraun; Lider gut anliegend; schwarze Lidränder erwünscht.
- Ohren: Hoch angesetzte, gut aufrecht getragene, parallel nach vorn gerichtete große Stehohren in Form eines länglichen, oben leicht abgerundeten Dreiecks.
HALS:
- Mittellang, gut bemuskelt und harmonisch auf den Körper aufgesetzt; keine Wammenbildung; die elegant geschwungene Nackenlinie verläuft ohne Unterbrechung vom mäßig hoch getragenen Kopf bis zum Widerrist.
KÖRPER:
- Kräftig, muskulös, mittellang.
- Widerrist: Betont.
- Rücken: Horizontal, fest.
- Lenden: Stark bemuskelt.
- Kruppe: Lang und von mittlerer Breite, zum Rutenansatz sanft abfallend.
- Brust: Nicht zu breit, tief, (ca. halbe Widerristhöhe), bis zu den Ellenbogen reichend; ovaler, weit nach hinten reichender Brustkorb, deutliche Vorbrust.
- Bauch und Flanken: Straffe, schlanke Flankenpartie; Bauchlinie leicht aufgezogen.
RUTE:
- Rundum buschig behaarte Säbelrute, die sich zur Spitze hin verjüngt; eher tief angesetzt, mindestens bis zum Sprunggelenk reichend; in Ruhe hängend oder im unteren Drittel leicht aufgebogen; in der Bewegung höher, aber nie über der Rückenlinie getragen.
GLIEDMASSEN:
- Kräftig, sehnig, mittelschwer.
VORDERHAND: Von vorne gesehen gerade; nur mäßig breiter Stand; von der Seite gesehen gut gewinkelt.
- Schulter: Langes und gut schräg gestelltes Schulterblatt; gute Winkelung; ganze Schulterpartie stark bemuskelt.
- Oberarm: Von genügender Länge, stark bemuskelt.
- Ellenbogen: Gut anliegend.
- Unterarm: Lang, gerade, sehnig.
- Vordermittelfuß: Fest und nur wenig schräg gestellt.
- Oberschenkel: Mittellang, mit starker Bemuskelung.
- Unterschenkel: Mittellang, schräg, mit festen Knochen und gut bemuskelt.
- Sprunggelenk: Kräftig, gut gewinkelt.
- Hintermittelfuss: Mittellang, gerade, sehnig. Afterkrallen sollten entfernt sein (außer in den Ländern, in welchen die Entfernung der Afterkrallen gesetzlich verboten ist).
- Pfoten: Oval, hinten etwas länger als vorn; Zehen dicht aneinander liegend und gut gewölbt; feste, widerstandsfähige, schwarze Ballen; dunkle Krallen erwünscht.
GANGWERK:
- Rhythmischer Bewegungsablauf, gleichmäßig zügig und ausdauernd; weit ausgreifender Vortritt und kraftvoller Schub; im Trab raumgreifend und leichtfüßig.
HAUT:
- Ohne Falten, dunkel pigmentiert.
HAARKLEID:
- Haar: Mittellanges, dichtes, gut anliegendes Stockhaar oder Langstockhaar; reichliche Unterwolle überdeckt von kräftigen, geraden Grannen; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe sind kürzer behaart; am Nacken und an der Rückseite der Läufe etwas länger. Leicht gewelltes, hartes Haar zulässig.
FARBE:
- Weiß
GRÖSSE UND GEWICHT:
- Widerristhohe: Rüden 60 -66 cm
- Hündinnen 55- 61 cm
- Gewicht: Rüden ca. 30 – 40 kg
- Hündinnen ca. 25 – 35 kg.
- Typvolle Hunde dürfen wegen leichter Unter- oder Übergröße nicht ausgeschlossen werden.
LEICHTE FEHLER:
- Schwache Wildfärbung (schwache gelbliche oder lohfarbene Schattierung) an Ohrenspitzen; Rücken und Oberseite der Rute.
- Fleckige Pigmentverluste an Nasenschwamm, Lippen und/oder Lidrändern.
SCHWERE FEHLER:
- Plumpe Erscheinung, zu kurzes Gebäude (quadratisches Format) .
- Mangelndes Geschlechtsgepräge.
- Fehlen von mehr als zwei PM1. Die M3 werden nicht berücksichtigt.
- Hängeohren, Kippohren, Knickohren.
- Stark abfallende Rückenlinie.
- Ringelrute, Knickrute, Hakenrute, Kipprute.
- Weiches, seidiges Deckhaar; wollig, lockig, nicht am Körper anliegend; ausgesprochenes Langhaar ohne Unterwolle.
- Deutliche Wildfärbung (deutliche, gelbliche oder lohfarbene Verfärbung) an Ohrspitzen, Rücken und Oberseite der Rute.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
- Ängstlichkeit, Aggressivität.
- Ein Auge oder beide Augen blau, hervortretendes Auge.
- Entropium, Ektropium.
- Vor- und Rückbiss, Kreuzbiss.
- Völliger Pigmentverlust an Nasenschwamm, Lippen und/oder Lidrändern.
- Völliger Pigmentverlust an Haut und Ballen.
- Albinismus.